>>>FORDERUNGEN
Wir fordern für ALLE Online-Journalisten:
- Gleiche Rechte für gleiche Arbeit!
- Ende der Auslagerungen. Aufnahme des Begriffs Medium in die teils haarsträubenden Selbstbeschreibungen der Online-Angebote heimischer Medienhäuser. Diese werden zum größten Teil als ausgelagerte Tochterfirmen betrieben, ohne Rechte, aber mit vielen Pflichten. Weiters die Erweiterung des Begriffs Medienunternehmen um den Faktor Online, um wirklich alle journalistisch arbeitenden Kollegen abzudecken.
- Kollektivvertragliche Gleichstellung mit Redakteuren und Redakteurinnen anderer Verbreitungsformen und somit leistungsgerechte Entlohnung. Viele Kollegen sind mit demKollektivvertrag “Werbung und Marktkommunkation” angestellt, gelegentlich auch im IT-Kollektivvertrag . Das Journalistengesetz kommt hierbei nur selten zur Anwendung und wenn dann nur in Teilen.
- Das Recht auf Anstellung statt freier Mitarbeit
- Vollzeit statt Teilzeit.
- Gleichstellung der freien Mitarbeiter zu mit fix Angestellten, etwa bei der Wahl des Betriebsrats.
Warum diese Forderungen?
Meyers Online Lexikon beschreibt einen Journalisten als
“Publizist, der haupt- oder freiberuflich für Zeitungen, Zeitschriften, Nachrichten- und Pressedienste, bei Film, Funk und Fernsehen tätig und durch die Verbreitung von Informationen von großem Einfluss auf die öffentliche Meinung ist.”
Diese Definition hat einen gravierenden Fehler: Es fehlt der Bereich Online.Warum?
Der “Ehrenkodex für die österreichische Presse” des verblichenen Presserats richtete sich “an alle, denen Aufgaben der Information und der Kommentierung der Zeitereignisse anvertraut sind, sich stets der Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit, Sauberkeit und Korrektheit bewusst zu sein.”
Auch hier fehlt der Begriff Online komplett.
Heißt das, dass Online-Journalisten nicht nach Grundsätzen handeln sollen wie “Journalismus heißt Verantwortung tragen, und zwar gegenüber der Öffentlichkeit, dem betreffenden Medium und dem eigenen Gewissen. Demnach sind Gewissenhaftigkeit und Korrektheit in Recherche und Bericht oberste Verpflichtung des Journalisten. Dies gilt auch für die Beschaffung von Nachrichten, Bildern und sonstigem Informationsmaterial”?Geht wirklich Gefäß vor Inhalt?Wir sagen: Nein.
Qualität ist keine Frage der Verpackung, sondern des jeweiligen Anspruchs. Den stellen nicht nur wir an uns selber, den erwarten und fordern auch unsere Leser und Nutzerinnen. In der steigenden Flut der Online-Angebote sind ebenso fixe Ankerpunkte der objektivgen Informationsangebote notwendig, wie sie die “klassischen” Medien seit Jahrzehnten offerieren. Wir wollen und können sie bieten, wenn man uns die dazu zwingend notwendigen Möglichkeiten und Absicherung bietet.Genagelte Schuhe gibt es auch nicht im Billigsupermarkt um die Ecke.
Nadja Igler und Lukas Wieselberg für Mediengruppe Online
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1. Der Präsident beim Medientreffen « * M E D I E N G R U P P E * O N L I N E * vernetzung zum wohle des online-journalismus | 26. November 2009 um 4:49 pm
[…] >>>FORDERUNGEN […]
2.
David | 9. Oktober 2012 um 11:36 pm
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3.
Tom Schaffer | 14. Oktober 2012 um 11:25 pm
Kleine Anmerkung:
„Der “Ehrenkodex für die österreichische Presse” des verblichenen Presserats richtete sich “an alle, denen Aufgaben der Information und der Kommentierung der Zeitereignisse anvertraut sind, sich stets der Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit, Sauberkeit und Korrektheit bewusst zu sein.”
Auch hier fehlt der Begriff Online komplett.“
Sofern das die gesamte Definition ist, fehlt der Begriff hier NICHT, weil die Aufgabe und nicht die Verbreitungsform als definierendes Element beschrieben wird. So sollte es meiner Ansicht nach ja sein.
4.
eminenz | 15. Oktober 2012 um 12:15 pm
da hast du allerdings recht. ich besprech das so schnell wie möglich …