Posts tagged ‘Selbstverständnis’

Online-RedakteurInnen vertraglich nicht anerkannt!


Online-Journalismus in Österreich: Umfrage der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp und der Mediengruppe Online

Die erste Umfrage, die die Arbeits- und Vertragssituation der Online-JournalistInnen in Österreich untersucht hat, zeigt: Obwohl eine große Mehrheit redaktionell tätig ist und eigene Geschichten produziert, werden sie vertraglich nicht als RedakteurInnen anerkannt. Betroffen davon sind sowohl Angestellte als auch freie MitarbeiterInnen.
Die Medienhäuser haben ihre Online-Abteilungen in den vergangenen Jahren zum größten Teil ausgegliedert und betreiben dadurch »Kollektivvertragsfl ucht«. Die Online-JournalistInnen unterliegen so mehrheitlich nichtjournalistischen Kollektivverträgen wie IT oder Werbung, zudem fehlen in ihren Dienstverträgen überwiegend Hinweise auf
das Journalistengesetz.

„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, wie wichtig es ist, dass sich die Gewerkschaft diesem Bereich künftig verstärkt widmet“, kommentiert Franz C. Bauer, Vorsitzender der Journalistengewerkschaft/Wirtschaftsbereich 25 (Medien) in der GPA-djp die Ergebnisse der Studie. „Die unfaire und inadäquate Behandlung der Kolleginnen und Kollegen
in den Online-Redaktionen greift nicht nur deren wirtschaftliche Basis an, sondern stellt auch eine ernste Bedrohung für die Meinungsfreiheit in Österreich dar“, so Bauer weiter. Im Online-Bereich herrsche derzeit noch »Wildwest-Mentalität«. Nur eine starke Gewerkschaft könne hier für entsprechende kollektivertragliche Rahmenbedingungen
sorgen.

80 Prozent schreiben eigene Geschichten

Dass die Online-RedakteurInnen tatsächlich JournalistInnen sind, geht aus den Ergebnissen der Umfrage eindeutig hervor. Mehr als 90 Prozent arbeiten überwiegend an den redaktionellen Inhalten ihrer Website, knapp 80 Prozent davon schreiben eigene Geschichten. 60 Prozent führen eigene Interviews, rund 30 Prozent besuchen regelmäßig Pressekonferenzen und drehen eigene Videos für die Website. Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen Angestellten und »Freien«.

Nur Minderheit im richtigen Kollektivvertrag

Von den 132 TeilnehmerInnen der Studie sind 65 angestellt, 61 freie DienstnehmerInnen und sechs arbeiten auf Werkvertrag. Bei 80 Prozent der Angestellten wird laut Angaben ein Kollektivvertrag angewandt, aber nur bei 13,5 Prozent von ihnen ist es der »richtige«, der Journalisten-KV und Redakteurs-KV Tageszeitung. Durch die Ausgliederungen
der Online-Redaktionen von den großen Medienhäusern werden andere KVs angewendet als bei den KollegInnen aus z.B. Printredaktionen, obwohl in beiden Fällen journalistisch gearbeitet wird. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Angestellten Online-Journalisten sind daher mit einem KV von IT und Datenverarbeitung bzw.
Werbung und Marktkommunikation angestellt.

Von den freien Dienstnehmern und WerkvertragsnehmerInnen haben 73 Prozent einen Vertrag mit dem Unternehmen, 24 Prozent keinen, drei Prozent machten keine Angabe.
Bei den Angestellten fi ndet sich nur bei elf Prozent ein Hinweis auf das Journalistengesetz in den Arbeitsverträgen, bei den freien MitarbeiterInnen mit Verträgen ist nur bei acht Prozent ein Hinweis darauf enthalten.

»Ich bin Redakteurin, Online-Redakteurin«

Sind die KollegInnen aus dem Online-Bereich nun JournalistInnen oder nicht? Ein Blick auf die Visitenkarte (80 Prozent aller Angestellten wird eine solche von ihrem Unternehmen zur Verfügung gestellt, bei »Freien« ist das nur zu einem Viertel der Fall), zeigt, dass bei beiden Gruppen als Profession mehrheitlich »RedakteurIn oder Online-RedakteurIn« zu lesen ist. Gar nicht selten sind die Fälle, in denen auf der Visitenkarte gar kein Beruf steht: »Mit dem Zusatz ‚Redakteurin‘ würde man ja zugeben, dass ich Journalistin bin, was nicht mit dem IT-Kollektivvertrag zusammen passt«, hat eine Studienteilnehmerin dazu angemerkt.
Um mehr über das Selbstverständnis der KollegInnen zu erfahren, wurden sie auch gefragt, mit welcher Berufsbezeichnung sie sich selbst auf einer Party vorstellen würden: »JournalistInnen« und »Online-RedakteurInnen« haben sie dabei am öftesten genannt. Einige Antworten spiegelten das nach wie vor bestehende Wertigkeitsgefälle im Journalismus: »Ich arbeite beim Kurier (andere: ohhh, ahhhh), beim Onlinekurier (asoooo)« und frei nach James Bond: »Ich bin Redakteurin, Online- Redakteurin.«


Elf Euro in der Stunde

Die Umfrage hat auch die wirtschaftliche Situation der Online-JournalistInnen untersucht. Rund die Hälfte der Angestellten verdient zwischen 1.500 und 2.500 Euro Brutto, wobei drei Viertel davon Vollzeit (ab 38 Stunden) beschäftigt sind. Bei den »Freien« (43 Prozent Vollzeit) verdient über die Hälfte zwischen 1.000 und 2.000 Euro, 25 Prozent bis zu 1.000 Euro, 15 Prozent zwischen 2.000 und 2.500 Euro. Da viele »Freie« teilzeitbeschäftigt sind, ist ihr Verdienst aber relativ zu sehen. Der meist genannte Stundensatz für »Freie« liegt zwischen 11 und 12 Euro.

Die offi zielle Arbeitszeit laut Vertrag beträgt bei der Mehrheit aller Befragten 40 Stunden, die tatsächliche Arbeitszeit ist allerdings deutlich höher: Ein Drittel arbeitet zwischen 40 und 45 Stunden, 20 Prozent zwischen 45 und 50 Stunden.


Statistisches zur Umfrage

Die Online-Umfrage wurde von der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp in Zusammenarbeit mit der Mediengruppe Online erstellt und von Dezember 2008 bis Anfang Februar 2009 durchgeführt. Ihre Ergebnisse sind nicht repräsentativ, wir halten sie aber für signifi kant, da den Fragebogen insgesamt 132 Personen ausgefüllt haben. Die meisten stammen aus den großen Medienhäusern wie kurier.at, DiePresse.com, kleine.at, ORF.at und derStandard. at. Wichtig waren aber auch Beiträge aus anderen Online-Redaktionen (u.a. volvoclub.at, sportnet und Wirtschaftskammer).

Die Geschlechterverteilung liegt bei genau 50:50. Über die Hälfte aller Befragten ist zwischen 20 und 30 Jahre alt, ein knappes Drittel zwischen 31 und 40, die »Freien« sind tendenziell jünger als die Angestellten. Die überwiegende Mehrheit der Befragten gibt als Dienstort Wien an, gefolgt von der Steiermark und Niederösterreich. 62 Prozent der Angestellten und 54 Prozent der Freien haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium, fünf bzw. neun Prozent einen FH-Abschluss.

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27. Mai 2009 at 2:56 pm 3 Kommentare

Der unabhängige Journalismus in Österreich ist ernsthaft und akut bedroht


Betriebsrätekonferenz der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp beschließt Forderungspaket

Kollektivvertragsflucht und Verstöße gegen geltendes Arbeitsrecht zerstören die wirtschaftliche Basis der Medienschaffenden. Der unabhängige Journalismus in Österreich ist ernsthaft und akut bedroht. Zu diesem Schluss kam die von der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp einberufene Medien-Betriebsrätekonferenz am 12. Mai 2009 in Wien.

Die journalistischen Vertreterinnen und Vertreter von Tages-, Wochen-, Monats- und Gratiszeitungen, Fachzeitschriften, Agenturen ebenso wie aus Privat-Radio- und -TV-Unternehmen, Online-Anbietern sowie des ORF beschlossen einstimmig folgende Resolution:

Die Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Medienbranche verurteilen alle Versuche, die Wirtschaftskrise als Vorwand für arbeitsrechtliche Verschlechterungen zu benutzen, auf das Schärfste. Ausgliederungen und Umgehungshandlungen wie die Gründung von Gesellschaften, in denen bestehende Kollektivverträge ausgehebelt werden, führen zu einer dramatischen Verschlechterung  der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für zahlreiche Medienschaffende und bedrohen dadurch den unabhängigen Journalismus in Österreich.

Wenn Unternehmer einen neuen Kollektivvertrag verhandeln wollen, gleichzeitig aber bestehende Verträge brechen, dann dokumentiert das eine Missachtung des Verhandlungspartners und zeigt außerdem, dass die Unternehmer selbst die Verhandlungen nicht ernst nehmen. Die Betriebsrätekonferenz fordert die Medienunternehmen daher auf, geltendes journalistisches Arbeitsrecht und Kollektivverträge einzuhalten und die Versuche der Kollektivvertragsflucht zu beenden und erfolgte Umgehungstatbestände rückgängig zu machen.

Vom Gesetzgeber fordert die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp:

* Die klare Präzisierung des Begriffs „abhängige Arbeit“, um zu verhindern, dass immer mehr Menschen in Österreich aus dem Arbeitsrecht in vorgeblich „freie“ Beschäftigungsverhältnisse gedrängt werden, ohne die Chance zu haben, sich dagegen zu wehren. Medienförderung hat auf die Einhaltung arbeits- und sozialrechtlicher Bestimmungen für Journalistinnen und Journalisten Rücksicht zu nehmen.

* Medienförderungsauszahlung und Privatrundfunklizenzen sind an die Existenz von Redaktionsstatuten und an die Einhaltung journalistischer Tätigkeit adäquater arbeitsrechtlicher Mindeststandards zu koppeln.

* Das Journalistengesetz ist an die Entwicklung der journalistischen Produktionsbedingungen insbesondere im Online-Bereich anzupassen.

* Bei der „Medienbehörde neu“ ist soweit wie möglich auf Selbstkontrollmechanismen zu setzen, also hat die Mediengewerkschaft GPA-djp für alle wesentlichen Gremien 50% der Mitglieder zu nominieren.

* Eine wirtschaftlich gesicherte Grundlage des ORF als österreichisches Leitmedium ist zu gewährleisten. Eine der Grundvoraussetzungen eines wirklich unabhängigen ORF ist eine völlig neue Konstruktion von dessen Aufsichtsgremien. Der Aufsichtsrat ist (analog zu Aufsichtsräten anderer Großunternehmen) zu konstruieren, d.h. 12 – 15 Mitglieder, ein Drittel der Mitglieder Belegschaftsvertreter.

* Wer als „Eigentümervertreter“ in Aufsichtsgremien entsandt wird, muss öffentlich kontrollierbar und nachvollziehbar gemacht werden. Jedenfalls sind beim Auswahlmodus Voraussetzungen zu schaffen, die sicherstellen, dass den ORF-Aufsichtsgremien nur Mitglieder angehören, die persönliche Reputation zu verlieren haben und diese nicht leichtfertig Fraktionsvorgaben unterordnen.

Die österreichweite Betriebsrätekonferenz der Journalistengewerkschaft erklärt sich überdies solidarisch mit dem Kampf der Drucker um faire Kollektivverträge.

13. Mai 2009 at 4:11 pm Hinterlasse einen Kommentar

Die schwedischen Klickhuren


Eine ganz neue Lohnpolitik bei einem Online-Portal in Schweden: Bei der schwedischen Internetzeitung „Nyheter24“ entscheidet die Zahl der Leser darüber, wie viel der Autor an einem Artikel verdient.

Ganzer Artikel auf taz.de

„Unser Lohnsystem soll widerspiegeln, wie tüchtig jemand ist. Wie viele tatsächlich an dem interessiert sind, was der Mitarbeiter produziert.“ So verteidigt Patrik Sandberg, verantwortlicher Herausgeber der Internetzeitung Nyheter24, gegenüber der Zeitung des schwedischen Journalistenverbands, sein neues Entlohnungssystem. Das gründet einfach auf der Zahl der User, die auf die Texte der einzelnen JournalistInnen klicken.

Letztendlich entscheiden also die Leser, wie viel ein Mitarbeiter bei Nyheter24 verdient. Neben einem Grundlohn, der – was man offiziell nicht bestätigen will – bei umgerechnet etwa 1.500 Euro liegen soll, ist dieser „erfolgsabhängige“ Lohnanteil für die MitarbeiterInnen als Anreiz gedacht, darüber zu berichten, „was die Leute interessiert“, so Sandberg: „Das ist ein einfaches Lohnsystem und wir sind ein kommerzielles Produkt.“

In Österreich läuft die Entwicklung hoffentlich in die andere Richtung: Hier will die GPA-djp die Online-Journalisten sobald wie möglich in den Journalistenkollektiv holen. Und bei den ersten Sitzungen zu den Kollektivvertrags-Verhandlungen sind erstmals drei Online-Journalisten im beratenden Gremium der GPA.

Solche Bezahlmodelle höhlen nicht nur die Kollektivvertragsrechte der Online-Journalisten aus, sondern führen auch dazu, dass nur mehr die Reichweite zählt und die journalistische Qualität absolut flöten geht.

Das muss man wohl im Auge behalten.

19. März 2009 at 11:37 am 2 Kommentare

Online-Umfrage: Überblick über Österreichs Onlinebranche


Ausgangsposition der Online-Umfrage

Das Wort „Online“ löst in Teilen des Journalismus nach wie vor ambivalente Gefühle aus, Ängste wie auch Hoffnungen. Das Internet bedrohe auf der einen Seite die „alten“ Medien, weil es deren News-Kompetenz übernommen hat, das Inseratengeschäft vereinnahmt und journalistische Kriterien angeblich unterwandert. Auf der anderen Seite befinde sich hier der einzige Wachstumsbereich für Anzeigen, ermögliche Online unmittelbare Interaktion mit den Usern, liege hier die Zukunft.

Für die Gegenwart ist eines mit Sicherheit zu konstatieren: Den meisten, die in Österreich journalistisch im Internet tätig sind, geht es verglichen mit ihren Kolleginnen und Kollegen in den „alten“ Medienhäusern schlechter. Häufig wurden die Online-Redaktionen aus den Stammhäusern ausgegliedert. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten – soweit sie überhaupt angestellt sind – vielfach mit Kollektivverträgen der Werbung und Marktkommunikation oder IT. Unter das Journalistengesetz fallen nur die wenigsten. Das sind zumindest die häufigsten Antworten, die man zu hören bekommt, wenn man heute Kollegen und Kolleginnen aus den Onlinebereichen zu ihrem Status Quo befragt. Wie sich deren Situation in Österreich tatsächlich gestaltet, ist unklar.

Für einen Teil der „Onliner“ hat das Medienhaus Wien 2007 eine Umfrage durchgeführt: 250 von 7.000 Journalistinnen und Journalisten des Landes arbeiten ihr zufolge ausschließlich fürs Internet. Statistisch betrachtet sind sie zwar jünger, besser ausgebildet und es finden sich mehr Frauen unter ihnen. Aber sie sind weniger sicher beschäftigt und verdienen weniger als ihre Kollegen in anderen Medien. So verdienstvoll die Studie des Medienhauses Wien war, so hat sie doch nur jene „Onliner“ berücksichtigt, die eine Anbindung an etablierte Medienunternehmen haben und auf die der kollektivvertraglich und gesetzlich festgelegte Begriff „Journalist/Journalistin“ zutrifft. Nicht erreicht wurde die große Gruppe von Personen, die ähnliche Tätigkeiten für Nicht-Medienunternehmen verrichten und dabei nicht selten Presseausweise nutzen. Auch blieben Fragen zu Arbeitszeit, redaktionellen Aufgaben, Fort- und Weiterbildung unberücksichtigt.

Aus diesem Grund haben die Initiative „Mediengruppe Online“ und die GPA-Journalistengewerkschaft Anfang des Jahres eine Online-Umfrage durchgeführt, mit der diese Leerstellen gefüllt werden sollen. Ziel war es, einen Überblick über die österreichische Onlinebranche zu erhalten und die arbeits- und gehaltsrechtliche Situation der „Onliner“ zu dokumentieren. Mit diesem gesicherten und völlig neuen Datenmaterial sollen nun Strategien für künftige KV-Verhandlungen entwickelt werden.

Leider verzögert sich die Auswertung der Umfrageergebnisse zum Thema Online-Journalismus bis Ende Mai. Grund dafür sind derzeit laufende Mobilisierungsmaßnahmen der Belegschaften im Medienbereich (JournalistInnen und ArbeiterInnen in Druckereien), um bestehende arbeitsrechtliche Standards abzusichern.

Die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp bittet um Verständnis und bedankt sich gemeinsam mit der Mediengruppe Online für Eure Mithilfe.

Mediengruppe Online

11. März 2009 at 7:22 pm Hinterlasse einen Kommentar

Ausbildung zum Online-Redakteur


Wien (OTS) – Die Ausbildung zum Online-Redakteur startet nun auch in Wien. Nach dem erfolgreichen Pilotlehrgang am BFI Salzburg beginnt die berufsbegleitende Ausbildung für Web-Autoren am 24. April 2009 in der Bundeshauptstadt. Am 16. März 2009 findet ein kostenloser Info-Abend im BFI Wien statt (Alfred-Dallinger-Platz 1, 1034 Wien, U3 Schlachthausgasse).

Das Internet ist aus der modernen Unternehmenskommunikation nicht mehr wegzudenken. Eine zentrale Rolle kommt dabei dem Online-Redakteur zu, der für die Erstellung und Verwaltung der Inhalte zuständig ist. Der Lehrgang vermittelt alle wesentlichen Aspekte der digitalen Produktion für das WWW: von der Text- und Bildbearbeitung und der Einbindung von Audio- und Videobeiträgen bis hin zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und den Grundlagen im Online-Marketing.

Der berufsbegleitende Lehrgang ist eine Kooperation der Online-Redaktion WEBWORKS und dem BFI Wien. Die Ausbildung findet in sechs Modulen zu je zwei Tagen (Freitag und Samstag) zwischen 24. April und 27. Juni 2009 statt. Die Kosten betragen 1.750 Euro inkl. Unterlagen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.onlineredakteur.at.

Rückfragehinweis:

DSA Doris Vasak
d.vasak@bfi-wien.or.at

22. Januar 2009 at 1:17 pm Hinterlasse einen Kommentar

Unsere Forderungen für den Online-Journalismus


Meyers Online Lexikon beschreibt einen Journalisten als

„Publizist, der haupt- oder freiberuflich für Zeitungen, Zeitschriften, Nachrichten- und Pressedienste, bei Film, Funk und Fernsehen tätig und durch die Verbreitung von Informationen von großem Einfluss auf die öffentliche Meinung ist.“

Diese Definition hat einen gravierenden Fehler: Es fehlt der Bereich Online.

Warum?

Der „Ehrenkodex für die österreichische Presse“ des verblichenen Presserats richtete sich „an alle, denen Aufgaben der Information und der Kommentierung der Zeitereignisse anvertraut sind, sich stets der Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit, Sauberkeit und Korrektheit bewusst zu sein.“

Auch hier fehlt der Begriff Online komplett.

Heißt das, dass Online-Journalisten nicht nach Grundsätzen handeln sollen wie „Journalismus heißt Verantwortung tragen, und zwar gegenüber der Öffentlichkeit, dem betreffenden Medium und dem eigenen Gewissen. Demnach sind Gewissenhaftigkeit und Korrektheit in Recherche und Bericht oberste Verpflichtung des Journalisten. Dies gilt auch für die Beschaffung von Nachrichten, Bildern und sonstigem Informationsmaterial“?
Geht wirklich Gefäß vor Inhalt?

Wir sagen: Nein.

Qualität ist keine Frage der Verpackung, sondern des jeweiligen Anspruchs. Den stellen nicht nur wir an uns selber, den erwarten und fordern auch unsere Leser und Nutzerinnen. In der steigenden Flut der Online-Angebote sind ebenso fixe Ankerpunkte der objektivgen Informationsangebote notwendig, wie sie die „klassischen“ Medien seit Jahrzehnten offerieren. Wir wollen und können sie bieten, wenn man uns die dazu zwingend notwendigen Möglichkeiten und Absicherung bietet.
Genagelte Schuhe gibt es auch nicht im Billigsupermarkt um die Ecke.

Daher fordern wir:

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17. August 2008 at 6:54 pm 5 Kommentare

Noch mehr Senf zum 4. Medientreffen


Von Nadja Igler (orf.at)

Ich persönlich war über das letzte Treffen überrascht.

Erstens darüber, dass es über 30 Leute geschafft haben, nach ihrer Arbeit vorbei zu schauen.
Das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir alle wissen, wie anstregend und zeitfressend unser Job ist.

Zweitens über die Diskussionsbereitschaft. Besser gesagt: das bedürfnis über den Job zu reden.
Jeder redet ab und an über seinen Job, das ist per se nichts Außergewöhnliches. aber die
Diskussion in einer großen Runde Gleichgesinnter hatte doch eine ganz andere Qualität, als das bisher Erlebte. Zumindest für mich.

Was, dem Kollegen von XY geht es so wie mir? Dabei arbeitet der doch bei einem etabliertem Medium. Man möchte meinen, der hat mehr Anerkennnung ….
Wie bitte, die verdient noch weniger als ich? Und darf nicht mal einer Geschichte nachtelefonieren? Da hab ich es besser, ich darf e-mail-interviews machen …

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4. Dezember 2007 at 10:33 am Hinterlasse einen Kommentar

Senf zum 4. Medientreffen


Von Lukas Wieselberg (science.orf.at)

Am meisten positiv überrascht war ich über das Funktionieren der gemeinsamen großen Diskussionsrunde. Die wir so ja gar nicht angestrebt haben, weil das Vorhaben doch ein wenig zu viel an Pädagogik versprochen hatte. Hat aber funktioniert.

Daraus schließe ich zumindest zwei Dinge: erstens das Bedürfnis, sich auch öffentlich auszutauschen, zweitens dabei vor allem auf die individuellen Leidensgeschichten zu verweisen. Durch diesen Ausgang von der eigenen Betroffenheit und dem Vergleich mit ähnlichen Betroffenheiten anderer kann sich im besten Fall so etwas wie ein Bewusstsein von der Struktur der Situation einstellen. Und das wiederum wäre die Basis für die Bereitschaft, auch gemeinsam etwas dagegen zu unternehmen. Deswegen fand ich die Diskussion der großen Runde, die aneinander Interesse hatte, so positiv.

Was mir dabei, aber auch in Einzelgesprächen aufgefallen ist: Selbst Menschen, die schon weiter oben in der (wie wir wissen flachen) Hierarchie der Online-Bereiche sind, verstehen das Journalistische ihrer Arbeit in erster Linie im Auswählen von Agentur-Meldungen, geile Headlines fabrizieren und über allem thronend die Geschwindigkeit.

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3. Dezember 2007 at 8:50 am 1 Kommentar

Vernetzung: Das 4. Medientreffen


Über 30 Online-Journalisten sind am Dienstag dem Ruf der Mediengruppe Online gefolgt und trafen sich im 7*Stern. Neben einer Vorstellung der Aktivitäten und Forderungen der Mediengruppe kam auch eine Podiumsdiskussion zustande. Nicht zuletzt wurde der Abend für Vernetzungs-Aktivitäten genutzt.

Bilder des Abends präsentieren wir hier:

Mehr: Gedanken von Günter Felbermayer (DiePresse.com)über das 4. Medientreffen.

Erfolg oder Misserfolg? Diese Frage stelle ich mir heute, einen Tag nach dem absolvierten 4. Medientreffen. Erstmals wurden Forderungen präsentiert, wurde die Diskussion in Bahnen gelenkt.

Von dieser Seite ein Erfolg. Der Erfolg wird sich aber noch in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten weisen müssen.

Und das macht mich nachdenklich – war das jetzt wirklich die Initialzündung, der Anstoß zum Nachdenken, der Anstoß zum „Widerstand“?

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28. November 2007 at 8:18 pm 4 Kommentare

Anspruch


Wer sind wir?

Betriebsräte und sozial engagierte Mitarbeiter von österreichischen Online-Medien.

Was wollen wir?

Das Selbstverständnis im Bereich Online-Journalismus für den eigenen Job lässt leider zu wünschen übrig. Und das hängt von vielen Faktoren ab. Vielfach werden in großen Medienhäusern die Online-Redaktionen entweder ignoriert oder die handelnden Personen als Journalisten zweiter Klasse abgestempelt oder auf der anderen Seite missbraucht als Ausbildungsakademie für angehende Printjournalisten.

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25. Oktober 2007 at 12:39 pm 1 Kommentar


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