Posts tagged ‘Kollektivvertrag’

FAQ: Der neue Kollektivvertrag


Was ist der Unterschied zwischen einem Kollektivvertrag und einem Hausvertrag? Wieso ist es rechtlich überhaupt möglich, dass JournalistInnen im IT-, Gewerbe- oder Werbe-KV gelandet sind? ) Nimmt der neue KV BerufseinsteigerInnen dadurch Geld weg, dass die neuen Einstiegsgehälter niedriger sind als die Tarife im KV alt? Wie viele Jahre aus freien Dienstverhältnissen werden bei einer Anstellung angerechnet?

Das sind nur einige Fragen, die vielen österreichischen Journalisten derzeit auf der Zunge brennen. Denn: Ab Juli soll der neue Journalisten-KV gelten, davor gibt es allerdings noch eine Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder darüber. Im Fall eines negativen Ausgangs der Abstimmung wird der KV nicht unterschrieben und erlangt keine Gültigkeit. Aber was würde das dann eigentlich bedeuten?

Die Gewerkschaft (GPA-djp) hat jetzt ein FAQ zum neuen KV zusammengetragen – und auch Fragen und Antworten zur Urabstimmung. Darüber hinaus kann der neue Kollektivvertrag  heruntergeladen werden.

Bleiben trotzdem noch Fragen? Einfach hier im Forum die Fragen stellen oder ein Mail an info@mediengruppeonline.at.

>>FAQ zum neuen KV (linke Spalte mitte klicken für den Download)

>>FAQ zur Urabstimmung (linke Spalte unten klicken für den Download)

>>Der neue KV im Volltext (linke Spalte oben klicken für den Download)

Übrigens: Die Wähler-Registrierung für die Urabstimmung ist von 15. bis 29. April online auf der GPA-djp-Homepage möglich. Die Urabstimmung findet von 8. bis 22. Mai statt.

kvbild

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9. April 2013 at 1:30 pm Hinterlasse einen Kommentar

Journalisten-KV: VÖZ und Journalistengewerkschaft erzielen Durchbruch


Die nächsten Schritte: Finale Redaktionssitzungen im März, Urabstimmung der Gewerkschaft im April, Unterschrift des KV im Mai, Inkrafttreten am 1. Juli 2013

Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) und die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp haben sich auf die wesentlichen Eckpunkte eines neuen Kollektivvertrages für Journalisten geeinigt, das gaben sie am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt. Alle entscheidenden Kapitel, darunter Arbeitszeit, Gehalt, Tarifmodell und Urlaub, konnten außer Streit gestellt werden. Der vorliegende Entwurf stellt aus Sicht beider Verhandlungsparteien einen tragfähigen Kompromiss dar. Zentrales Ergebnis ist ein gemeinsamer Redakteursbegriff, egal ob in Print- oder Online-Redaktionen gearbeitet wird. Eine gemeinsame Tariftabelle bietet faire und marktkonforme Arbeitsbedingungen. Das neue Gehaltschema liegt zwar unter dem derzeit gültigen Gehältern für angestellte JournalistInnen, aber deutlich über anderen Kollektivverträgen, die derzeit vor allem im Online-Bereich angewendet werden.

Der VÖZ-Vorstand hat den Eckpunkten am Donnerstagnachmittag zugestimmt. Doch man ist damit noch nicht am Ende der Reise angelangt, betonen beide Seiten. Die nächsten Schritte sind: In gemeinsamen Redaktionssitzungen werden im Laufe des März die finalen Formulierungen ausgearbeitet. In der Folge wird der Kollektivvertrag den Mitgliedern der Journalistengewerkschaft zur Urabstimmung vorgelegt. Der VÖZ wird unter seinen Mitgliedern zeitnahe eine Erhebung durchführen, um festzustellen, welche zusätzliche Mitarbeiterzahl dem neuen KV unterliegen wird. Ein positives Abstimmungsergebnis vorausgesetzt, wird das Vertragswerk von VÖZ und Gewerkschaft im Mai unterzeichnet. Mit 1. Juli 2013 könnte dann der Journalisten-Kollektivvertag Neu in Kraft treten.

„Dieser Kompromiss ist für einige VÖZ-Mitgliedsmedien in der Anfangsphase mit Kostensteigerungen verbunden. Im Anbetracht des wirtschaftlichen Fahrwassers, in dem sich Printmedien derzeit befinden, war diese Einigung nicht einfach. Es war uns Arbeitgebervertretern jedoch wichtig für alle Mitarbeiter – unabhängig vom Trägermedium für das sie berichten – faire und attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen“, betonte VÖZ-Verhandlungsführer Wolfgang Bergmann. „Sollte dieser Kollektivvertrag mit 1. Juli 2013 in Kraft treten, werden deutlich mehr Arbeitnehmer nach den neuen kollektivvertraglichen Bedingungen für Journalisten angestellt werden.“

Der Vorsitzende der Journalistengewerkschaft, Franz C. Bauer, bezeichnet das Verhandlungsergebnis als Meilenstein: „Unsere jahrelangen Bemühungen, den Kollektivvertrag für möglichst viele KollegInnen, vor allem auch für die Freien MitarbeiterInnen, geltend zu machen, waren erfolgreich. Auch für sie wird damit zukünftig der volle sozialversicherungsrechtliche und arbeitsrechtliche Schutz gelten. Die jetzt vorliegende Einigung bedeutet für alle KollegInnen in den Medienbetrieben ein gewisses Maß der Absicherung, das dringend notwendig ist und das sie selbst vehement eingefordert haben.“

Die Eckpunkte der Einigung zum neuen Journalisten-Kollektivvertrag:

Geltungsbereich: Der neue KV gilt für Tages- und Wochenzeitungen sowie für digitale redaktionelle Angebote (Online, Mobile), wenn sie mit Tages- und Wochenzeitungen vergleichbar sind. Auch vom KV erfasst ist der „technisch-redaktionelle Dienst“ – also Layouter, Grafiker, Bildbearbeiter oder Cutter, soweit sie am redaktionellen Teil mitarbeiten. Für diese gelten aber teilweise andere Regelungen.

Anzahl der Gehälter: Der KV Neu sieht (wie in allen anderen Branchen üblich) 14 statt bisher 15 Gehälter vor. „Alt-Dienstnehmer“ erhalten das bisherige 15. zunächst auf 14 Gehälter umgerechnet. Die Gehälter dieser Gruppe werden aber in den nächsten Jahren im Rahmen der jährlichen KV-Erhöhung durch schrittweise Gegenrechnung langsamer wachsen als die Gehälter neu eintretender Dienstnehmer.

Quinquennien: Die Gehaltssprünge mittels Quinquennien bestehen ab Erreichen der Regelstufe weiter, werden jedoch abgeflacht. Wobei beispielsweise das dritte und das vierte Quinquennium noch immer jeweils Gehaltssteigerungen von acht Prozent vorsehen.

Arbeitszeit: Die Normalarbeitszeit beträgt wie bisher 38 Wochenstunden und ist auf fünf tunlichst zusammenhängende Tage zu verteilen. Arbeiten, die am sechsten Tag erbracht werden, fallen unter die Überstundenregelung (50 Prozent Zuschlag). Sonn-, Feiertagsüberstunden sowie Nachtüberstunden werden mit einem Zuschlag von 100 Prozent vergütet.

Urlaub: In Zukunft ist dieser für alle Journalisten nach Journalistengesetz geregelt, für den technisch-redaktionellen Dienst nach dem Urlaubsgesetz. Für Alt-Dienstnehmer gilt die bisherige Regelung.

Sabbaticals können einvernehmlich vereinbart werden, wobei der vereinbarte KV-Text Mustermodelle mit bis zu einjähriger Dauer ermöglicht.

Die Regeln für die Anstellung freier Dienstnehmer und die Eingliederung von in Konzernen von VÖZ-Mitgliedern tätigen Journalisten ist darüber hinaus klar festgeschrieben.

8. März 2013 at 10:25 am Hinterlasse einen Kommentar

Reminder: Morgen Abend Mediengruppe Online-Treffen


Liebe Kollegen und Kolleginnen aus den Online-Redaktionen

Die Demo vor dem VÖZ hat gezeigt, dass wir uns nicht alles gefallen lassen müssen – die meisten Onliner sind in falschen KVs oder gar nicht angestellt – mit der Kündigung des KV durch den VÖZ hätte diese Ungerechtigkeit fortgeschrieben werden – erst nach unserer Demo wurde die Notbremse gezogen.

Es stellen sich jetzt viele Fragen: Wie geht es jetzt weiter mit Verhandlungen, was können wir tun, damit wir in einen Medien-KV kommen? Um uns wieder einmal kurzzuschließen wollen wir Euch zu einem Treffen der Mediengruppe Online einladen – ein Abend zwischen Erfahrungsaustausch, Vernetzung, Fachsimpeln und Smalltalk.

In den letzten Tagen hat sich rund um die Demo-Vorbereitungt eine Gruppe von jungen Journalisten und Journalistinnen gebildet, die aus den verschiedensten Mediengattungen und Häusern kommen. Einer der Proponenten und Initiator von #Watchdog, Philipp Sonderegger, wird euch kurz die Ziele dieser Gruppierung vorstellen.

Anwesend sind auch die sogenannten „Onliner“, die bei den KV-Verhandlungen im Verhandlungsteam sitzen bzw. im Präsidium der Gewerkschaft engagiert sind – sie werden sich um eure Fragen kümmern und versuchen, Antworten zu geben.

WANN?

Dienstag, 30. Oktober 2012 ab 19 Uhr

WO?

Im Kellerraum der NachBar (Laudongasse) http://www.nachbar.co.at/

Bitte an Kollegen und Kolleginnen aus den Online-Medien weiterleiten.

Die Veranstaltung auf Facebook:

Mediengruppe Online

29. Oktober 2012 at 5:55 pm Hinterlasse einen Kommentar

Vorläufige Einigung: KV-Kündigung wird zurückgezogen, Gespräche gehen weiter


Die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp und der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) einigten sich in ihrem Treffen am 29. Oktober auf folgende Vorgangsweise zur vorläufigen Beilegung des Konflikts um die aufgekündigten Kollektivverträge und zur Wiederaufnahme von Verhandlungen um einen neuen Journalisten-KV:

Memorandum of Understanding

Parteien:
KV-Verhandlungskurie des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ)
KV-Verhandlungskurie der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp

Präambel
Mit vorliegendem Memorandum of Understanding bekennen sich die Parteien zum gemeinsamen Ziel eines zeitnahen Abschlusses des in Verhandlung befindlichen Kollektivvertrages.
Zu diesem Zweck wird folgendes vereinbart:

1. Verlängerung der Geltungsdauer der Kollektivverträge
Die Parteien werden umgehend, bis spätestens zum 14. November 2012 die jeweils erforderlichen Gremienbeschlüsse erwirken, damit die Kollektivvertragsparteien spätestens zum 15. November 2012 einvernehmlich:
a) die ausgesprochene Kündigung zum 31.12. aufheben; und
b) unter einem folgende Einfügung eines Punkt 1a in § 49 Punkt zu beschließen: „1a. Für das Kalenderjahr 2013 gilt abweichend von Punkt 1: Dieser Vertrag ist zu jedem Quartalsende unter Einhaltung einer einmonatigen Kündigungsfrist kündbar.“

2. Die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp sichert zu, bis zum selben Zeitpunkt den Streikbeschluss aufzuheben.

Vorbehaltlich Erfüllung der Punkte 1. und 2. werden die Parteien die Verhandlungen gemäß der Punkte 3. bis 7. dieses Memorandum of Understanding zu Ende führen.

3. Die weiteren KV-Verhandlungen werden in Blöcken abgehandelt, die in Form von Klausuren stattfinden. Die erste wird für 30.11. – 2.12.2012 vereinbart.

4. Die Tagesordnung dazu wird von den beiden Verhandlungsteams vorab und zeitnah akkordiert. Bei weiteren Klausuren wird analog vorgegangen.

5. Beide Seiten erklären, die Verhandlungen so zu führen, dass ein Inkrafttreten des neuen Kollektivvertrages spätestens mit 1.7.2013 möglich ist. Dies bedingt, dass die inhaltlichen Fragen bis 15. Februar abschließend abgehandelt sind.

6. Für die anschließende Redaktionsphase werden beide Seiten im Vorfeld ein gleich großes Redaktionsteam nominieren.

7. Kommunikation: Dieses Memorandum ist zur Veröffentlichung bestimmt. Darüber hinaus verpflichten sich die Verhandlungsparteien für die Zeit der Verhandlungen bis zum Ende derselben zum Stillschweigen über Verhandlungspunkte und zur Nichtbefassung von dritten außenstehenden Personen bzw. Institutionen. Auf beigezogene Experten ist diese Verschwiegenheitspflicht zu überbinden. Beide Seiten bekennen sich dazu, jegliche öffentliche Äußerungen und Maßnahmen zu unterlassen, welche das Gesprächsklima belasten können.

Link: GPA-djp

 

Stellungnahme von Franz C. Bauer:

Liebe Kollegin, Lieber Kollege,

Danke für Deinen Einsatz am vergangenen Montag bei den Kundgebungen für einen fairen Kollektivvertrag. Diese waren ein großer Erfolg. Beim heutigen Gespräch mit dem VÖZ haben wir uns darauf verständigt, die KV-Verhandlungen zum neuen Journalisten-KV wieder aufzunehmen. Die erste Verhandlungs-Klausur dazu findet Ende November statt.

Zuvor wird der VÖZ bis 15. November die notwendigen Beschlüsse herbeiführen, um die ausgesprochene KV-Kündigung zurück nehmen zu können. Im Gegenzug wird die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp in der nächsten Präsidiumssitzung den Streikbeschluss rückgängig machen. (Den genauen Wortlaut der Vereinbarung findest Du anbei.)

Unser aller Einsatz hat sich gelohnt und dazu geführt, neuerlich Schritte auf einem gemeinsamen sozialpartnerschaftlichen Weg machen zu können und gestärkt in die nun anstehenden, abschließenden Verhandlungen zu gehen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich nochmals daran erinnern, dass an der Urabstimmung über den neuen Journalisten-KV ausschließlich Gewerkschaftsmitglieder der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp teilnehmen können. Bei der KV-Urabstimmung stimmberechtigt sind jene Gewerkschaftsmitglieder, auf die der neue KV Anwendung findet: JournalistInnen bei Tages- und Wochenzeitungen und deren Onlineausgaben. 
Mit freundlichen Grüßen,

Franz C. Bauer
Vorsitzender der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp

29. Oktober 2012 at 12:50 pm 1 Kommentar

Der Präsident mit dem „Online First“-Schild


Unser absolutes Lieblingsbild mit Symbolcharakter von der Demo vor dem VÖZ: Der Präsident der Journlisten-Gewerkschaft, Franz C. Bauer auf der Tribüne – kurz zuvor hatte ich ihm das Schild mit dem Motto der Mediengruppe Online in die Hand gedrückt: „Online First“. Für uns bedeutet das ein starkes Symbol, dass Online-Journalisten von der Gewerkschaft wahrgenommen werden und dass ein neuer KV nur abgeschlossen wird, wenn die „Onliner“ drin sind.

Weil wir aber auch gehört haben, dass das Schild bei manchen Kollegen aus dem Print-Bereich zu Irritationen geführt hat: Wir wollen damit auf keinen Fall eine Spaltung, ganz im Gegenteil. In einer Zeit, wo immer öfter von sogenannten integrierten Redaktionen die Rede ist, müssen sich die Verleger endlich einmal klar werden, dass die Formel „Online First“ auch arbeitsrechtliche Auswirkungen hat. Mit „Online First“ wollen wir den Zusammenhalt der Onliner demonstrieren – und unsere Solidarität mit allen Journalisten – denn nur mit einem gemeinsamen Kollektivvertrag wird die gemeinsame Arbeit in Zukunft meistern zu sein.

Danke an @OliveraStajic für das Ablichten und twittern

23. Oktober 2012 at 2:05 pm 2 Kommentare

Die Demo: „Ich bin kein Schnäppchen“


Erfolgreiche Demonstration vor dem VÖZ: Hunderte (laut GPA-djp 800 Menschen) waren dem Aufruf gefolgt, gegen die Aufkündigung des KV zu demonstrieren. Viele junge Journalisten mit Spruchbändern, oftmals das Logo der neuen #Watchdog-Gruppierung, viele bekannte Gesichter von arrivierten Journalisten. Was wichtig ist: Eine Solidarisierung findet statt – der Präsident der Gewerkschaft, Franz C. Bauer hat unser „Online First“-Schild demonstrativ auf der Bühne in der Hand gehalten. Erreicht wurde jetzt mal, dass das VÖZ zurückzieht und die Kündigung des Kollektivvertrags per Jahresende „unter Umständen“ doch noch verschoben wird. Das muss man genau beobachten. Und – der Druck von uns muss weitergehen, denn es braucht noch viel Gehirnschmalz für einen neuen KV.

Das Video mit einer Stellungnahme der Mediengruppe Online:

–>Auf das Bild klicken für ein Panorama-Bild

 

Bilder und Videos hier:

http://diepresse.com/home/kultur/medien/1304180

http://derstandard.at/1350259037405/Protest-fuer-Journalisten-KV-Barack-wer

>> Live-Berichte auf paroli

>>Bericht auf neuwal.com

(felb)

22. Oktober 2012 at 4:01 pm Hinterlasse einen Kommentar

Gedankenaustausch – Vernetzung jetzt!


Die Mediengruppe Online ruft gemeinsam mit Vertretern von NGOs und der Zivilgesellschaft bzw. mit freien Mitarbeitern der Medienbranche auf zu einem Vernetzungs-Planungs-Treffen. Besprochen werden sollen die aktuellen Entwicklungen betreffend des Kollektivvertrags und wir wollen unser Auftreten bei der Demo besprechen. Aber nicht nur das: Es soll einfach mal viel miteinander geredet werden, Gedanken ausgetauscht werden. Untenstehend die Einladung an euch.

 

Demo der Journalist/innen

Einladung zum Gedankenaustausch, vernetzen & planen

Wo: Republikanischer Club, Rockhgasse 1, 1010 Wien

Wann: Freitag, 19. Oktober 2012, 19 Uhr

 

Kommenden Montag demonstrieren Journalist/innen gegen die Kündigung des Journalisten-KV. Der Protest richtet sich dagegen, dass Redaktionen weiter ausgehungert und Journalist/innen gegeneinander ausgespielt werden: Jung gegen Alt, Angestellte gegen Nicht-Angestellte, Online- gegen Printredakteure. Im Vorfeld treffen sich Journalist/innen und Solidarische aus der Zivilgesellschaft zum Gedankenaustausch, vernetzen und planen. Wie ist die Arbeitssituation – welche Aktivitäten sind geplant? Wie kann – trotz aller Differenzen – über Sparten, Generationen und Redaktionen greifend Solidarität organisiert werden? Was können Solidarische aus der Zivilgesellschaft tun?

Mit dabei: Freie im ORF-Radio, Mediengruppe Online, M-Media, Paroli, Print-Redakteur/innen und Solidarische aus der Zivilgesellschaft.

 

———– Unterstützungs-Aufruf: Der Watchdog Journalismus braucht uns ————

 

Der Watchdog Journalismus braucht uns!

Zivilgesellschaft für starken und unabhängigen Journalismus

Unterstützung der Demo am 22. Oktober 2012

https://www.facebook.com/events/484459551576223/

Wir bauen auf einen starken Demokratie-Watchdog Journalismus: Einrichtung des Korruption-U-Ausschusses, Tierschützer-Prozess oder Schließung der Saualm. Die Qualität journalistischer Arbeit steht und fällt mit den Arbeitsbedingungen in den Redaktionen.

Jetzt braucht der Demokratie-Watchdog Unterstützung: unabhängiger Journalismus darf nicht weiter ausgehungert werden. Um die Kosten weiter zu drücken, setzt der Verband Österreichischer Zeitungen auf die Spaltung der Redaktionen und hat den Kollektivvertrag gekündigt.

Wenn Regierungsinserate bis zu 10 Prozent des Umsatzes von Tageszeitungen ausmachen, wenn Verlage jährlich 10 Prozent Rendite und mehr aus ihren Häusern herausholen, wenn bei den Redaktionen weiter gespart wird, dann wird uns der Demokratie-Watchdog Journalismus eines Tages an der gespannten Kette tot umfallen.

Deshalb unterstützen wir die Protestmaßnahmen der Journalist/innen:

Unabhängiger Journalismus für uns alle! Kommt zur Demonstration am 22. Oktober! Kauft Zeitungsabos! Organisiert euch – in und außerhalb von Gewerkschaften! Ein Kollektivvertrag für alle Journalist/innen!

 Verena Fabris, Romy Grasgruber, Julia Hofmann, Simon Inou, Claudia Schäfer, Alexander Pollak, Philipp Sonderegger, Sibylle Summer, Markus Wailand

 

16. Oktober 2012 at 12:51 pm 1 Kommentar

Herausgeber vertreten nicht die Rechte der Onliner


Offener Brief an den VÖZ

Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) wird nicht müde, sich als Vertreter der „Jungen“, der „Onliner“, der „Benachteiligten“ zu präsentieren.  Als Mitglieder des  KV-Verhandlungsteams und der Mediengruppe Online möchten wir diese mythenhafte Darstellung richtig stellen.

Die Österreichischen Herausgeber im Tages- und Wochenzeitungsbereich haben von sich aus die Möglichkeit, die Arbeitssituation ihrer Mitarbeiter im Online-Bereich und ihrer Freien Mitarbeiter zu verbessern – das hätten sie vor Jahren tun können und könnten sie jetzt immer noch machen – dafür allein bräuchte es keinen neuen Kollektivvertrag. Das tut die Mehrheit aber nicht. Es war die bewusste Entscheidung jedes einzelnen VÖZ-Mitgliedes, ihre Online-Ausgaben auszugliedern bzw. neue Firmen zu gründen und schlechtere bzw. billigere KVs anzuwenden. Dadurch wurde und wird ein krasses Ungleichgewicht zwischen Print-Journalisten und Online-Journalisten geschaffen – und darüber hinaus werden die beiden Gruppen auch im Bedarfsfall gegeneinander ausgespielt.

Die Position des VÖZ bzw. der Herausgeber ist nicht glaubwürdig, wenn sie sich als Vertretung jener Mitarbeiter hinstellt, die in den meisten Medien-Unternehmen seit Jahren mit sogenannten Flucht-Kollektivverträgen um ihre Rechte betrogen werden und die durch Lohndumping um ihre Existenzgrundlage kämpfen müssen. Dieser Zustand wird von den Herausgebern ignoriert: Geradezu zynisch wirkt dabei, dass bei betriebsinternen Versuchen die Arbeitssituation von Online-Redakteuren zu verbessern auf die KV-Verhandlungen verwiesen wird und eine Gleichstellung damit aufgeschoben wird – anstatt rasch zu Lösungen zu gelangen.

Österreichische Herausgeber von Print und Onlinemedien im Tages- und Wochenzeitungsbereich entziehen sich damit seit Jahren ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern. Mit jedem Jahr, in dem die KV-Verhandlungen andauern, sparen sich diese Geld, das nicht eingesetzt wird, um ihre Online-Mitarbeiter mit den Print-Kollegen gleichzustellen. Der lange Verhandlungsprozess nutzt deswegen vor allem den Herausgebern.

Die KV-Kündigung durch den VÖZ verstehen wir als einen weiteren Versuch, Online-Redakteure zu vereinnahmen und gegen Print-Redakteure auszuspielen – und das bei einer Entwicklung der Branche, in der die Arbeitsweise immer mehr verschränkt wird bzw. über sogenannte „integrierte Redaktionen“ nachgedacht wird. Im Zuge dieses Nachdenkens über Zusammenlegungen von Print- und Online-Redaktionen wird unser Verdacht einmal mehr bestätigt, dass der VÖZ durch die Kündigung des Kollektivvertrags nunmehr in allen journalistischen Bereichen versuchen wird, Flucht-Kollektivverträge anzuwenden, die ihren Mitarbeitern tausende von Euro kosten werden. Betroffen sind nicht nur die Online-Journalisten, durch die Kündigung des KV sind alle Journalisten und Neueinsteiger in der Branche betroffen.

Auch über die Branche hinaus würde das Inkrafttreten dieser Aufkündigung eine Grenze überschreiten und fügt der Sozialpartnerschaft schweren Schaden zu. Wir sind deshalb für den neuen KV und für eine starke gewerkschaftliche Vertretung, weil nur so faire Verhandlungen möglich sind und eine arbeitsrechtliche Sicherheit für Journalisten in Österreich geschaffen werden kann. Unabhängiger Journalismus braucht klare, branchenweite, in fairer Sozialpartnerschaft verhandelte und abgesicherte Standards.

Die Entscheidungsträger des VÖZ sollten ihre eigenen Worte ernst nehmen. In einer Aussendung vom 27. September heißt es: „Den untragbaren Status Quo werden wir sicherlich nicht mehr weiter fortschreiben.“ Allein: Dieser Status wurde allein vom VÖZ  bzw. den Herausgebern herbeigeführt! Wir fordern die Österreichischen Herausgeber von Print- und Onlinemedien im Tages- und Wochenzeitungsbereich auf, den gordischen Knoten aufzulösen, die Kündigung des KV zurückzuziehen und im Sinne der Aufrechterhaltung eines qualitativen Journalismus weiterzuverhandeln.

Mediengruppe Online

Günter Felbermayer (DiePresse.com)

Marie North (kurier.at)

Berthold Eder (derStandard.at)

Gregor Kucera (wienerzeitung.at)

Gregor Hochrieser (APA-MultiMedia)

Sebastian Krause (kleinezeitung.at)

 

>>Die OTS-Aussendung

 

Rückfragehinweis:

www.mediengruppeonline.at

info@mediengruppeonline.at

Weiterleiten und unterschreiben!

Leitet diesen offenen Brief an alle Online-Kollegen weiter und unterschreibt die Online-Unterstützungsaktion für die Weiter-Verhandlung eines neuen Kollektivvertrags hier:

http://scripts.oegbverlag.at/gpa/pet_journalisten2012/

NEU: Mediengruppe Online auf Facebook: http://www.facebook.com/MediengruppeOnline

11. Oktober 2012 at 9:29 am 10 Kommentare

Protest gegen die KV-Kündigung


Der Verband österreichischer Zeitungen hat per Ende des Jahres den Journalisten-KV gekündigt. Die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp reagiert empört – Franz C. Bauer spricht von einem „unangebrachten Eskalationsschritt“. In der letzten Präsidiumssitzung wurde ein Streikbeschluss eingebracht, in den folgenden Tagen und Wochen werden Aktionen folgen.

>>mehr dazu

>>Kampfmaßnahmen bis zum Streik

Auch wir Online-Redakteure sind von der KV-Kündigung betroffen. Der VÖZ und die Verleger bringen damit weit fortgeschrittene Verhandlungen ins Wanken und das Resultat der Kündigung heißt, dass Online-Mitarbeiter keine Chance mehr auf den richtigen Kollektivvertrag  bekommen werden. Gerade in Zeiten wo das Wort „integrierte Redaktion“ durch die Redaktionsstuben geistert, ist das nicht hinzunehmen. Die Zwei-Klassengesellschaft muss endlich überwunden werden – und wir dürfen uns nicht vom VÖZ gegeneinander ausspielen lassen. Solidarität hilft nicht nur jenen, die im alten KV sind, sondern auch uns, damit wir endlich reinkommen.

Darum bitte ich euch, den Protest der GPA-djp zu unterstützen und die Online-Erklärung hier zu unterschreiben: http://scripts.oegbverlag.at/gpa/pet_journalisten2012/

3. Oktober 2012 at 11:24 am 1 Kommentar

Zeitungs-KV: Online-Redakteure müssen dabei sein!


Zeitungs-KV – Gewerkschaft: Abschluss vor Sommer unwahrscheinlich

Wien  – Die Verhandlungen für den Kollektivvertrag der Tages- und Wochenzeitungsjournalisten werden wohl nicht vor dem Sommer zu Ende gehen: Gewerkschaftsvorsitzender Franz C. Bauer bezeichnete dies am Montag gegenüber der APA als unwahrscheinlich. Allerdings wolle man vor dem Sommer eine „grundsätzliche Einigung“ mit den Verlegern erzielen, sagte er. Der Verhandler auf Verlegerseite, Moser-Holding Vorstand Hermann Petz, wollte öffentlich nicht zu Details Stellung nehmen.

Bauer formulierte zwei zentrale Forderungen der Gewerkschaft: Die KV müsse für alle – also auch Online-Redakteure – gelten und für die Einhaltung soll ein Kontrollmechanismus geschaffen werden. Denkbar wäre für Bauer etwa die Schaffung eines Schiedsgerichts, das auch von Betriebsräten oder Sozialpartnern angerufen werden kann, damit nicht die Klage auf den Schultern der einzelnen Redakteure lasten bleibt. „Aus Angst um den Job verzichten viele auf die Durchsetzung der ihnen zustehenden Rechte“, kritisierte der Gewerkschafter.

Mit dem Kontrollmechanismus solle einer kollektiven Vertragsflucht durch Auslagerungen oder aber auch individuellen Umgehungen wie die Beschäftigung freier Mitarbeiter, die der Gewerkschaft ebenfalls ein Dorn im Auge sind, ausgeschlossen werden. So solle auch sichergestellt werden, dass für den Bereich „Online“, der im geltenden KV schon enthalten wäre, auch tatsächlich der neue Vertrag zur Anwendung kommt, sagte Bauer. Darüber, wie ein Kontrollmechanismus ausgestaltet werden könnte, würden die Rechtsvertreter des Verbandes Österreichischer Zeitungsherausgeber (VÖZ) und der Gewerkschaft beraten.

Die Gewerkschaft wird ihre Verhandlungsposition bei einer Klausur am 14. Juni vertiefend ausarbeiten. In Folge sollen auch Betriebsräte involviert werden.

Hermann Petz, der für den VÖZ am Verhandlungstisch sitzt, wollte zu den Forderungen im Detail keine Stellung nehmen. „Es hat ein Zwölf-Augen-Gespräch stattgefunden, bei dem die Positionen klargelegt wurden. Der Ball liegt derzeit bei der Gewerkschaft“, sagte Petz zur APA.

10. Mai 2010 at 1:11 pm Hinterlasse einen Kommentar

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