Noch mehr Senf zum 4. Medientreffen

4. Dezember 2007 at 10:33 am Hinterlasse einen Kommentar


Von Nadja Igler (orf.at)

Ich persönlich war über das letzte Treffen überrascht.

Erstens darüber, dass es über 30 Leute geschafft haben, nach ihrer Arbeit vorbei zu schauen.
Das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir alle wissen, wie anstregend und zeitfressend unser Job ist.

Zweitens über die Diskussionsbereitschaft. Besser gesagt: das bedürfnis über den Job zu reden.
Jeder redet ab und an über seinen Job, das ist per se nichts Außergewöhnliches. aber die
Diskussion in einer großen Runde Gleichgesinnter hatte doch eine ganz andere Qualität, als das bisher Erlebte. Zumindest für mich.

Was, dem Kollegen von XY geht es so wie mir? Dabei arbeitet der doch bei einem etabliertem Medium. Man möchte meinen, der hat mehr Anerkennnung ….
Wie bitte, die verdient noch weniger als ich? Und darf nicht mal einer Geschichte nachtelefonieren? Da hab ich es besser, ich darf e-mail-interviews machen …

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Wer das Gefühl hatte, beim letzten Treffen wurde viel gesudert, mag auf den ersten Blick recht haben. Doch das sudern aka Meinungsaustausch hat auf den zweiten Blick möglicherweise auch einen Einblick in das Arbeitsleben anderer ermöglicht, der das eigene in ein gänzlich neues Licht gestellt hat. Ohne Überheblichkeit.

Niemand von uns hat echten Grund zu Hochmut. Beileibe nicht. Das ist eine mein Erkenntnis.

Weiters über die offensichtliche Leidensfähigkeit aller Beteiligten. Da nehme ich mich nicht aus.
Jeder wusste eine Geschichte zu erzählen, in der er die Ungerechtigkeit der Welt beklagen konnte und wo nichts anderes als demonstratives Mitleid angebracht war.

Ja, Arschlöcher gibt es immer. und überall.
aber sind sie im online-journalismus wirklich häufiger anzutreffen?
oder ist einfach die bereitschaft zum leiden größer?

und schließlich über die kraft, die zu spüren war.
keine im sinne einer revolution. die haben wir im gewissen sinne schon hinter uns. jeder von uns kann seinen nachfahren einmal erzählen: wir waren dabei, als online publizieren in österreich groß wurde.
aber wie es groß wird, das können wir mitbestimmen, gerade weil wir dabei sind.
viele aus der gruppe haben gezeigt, dass sie bereit sind zur mitgestaltung. mitgestaltung eines mediums, dass sich selbst nicht als selbstverständlich sieht, dass von vielen aber als selbstverständlichkeit gesehen wird. eines mediums, dass, so wie andere medien bei ihrer entstehungsgeschichte, mit widerständen und ablehnung konfrontiert ist.

lassen wir uns doch nicht unterkriegen, sondern nehmen das ruder selbst in die hand.
wir wissen schließlich, wie es funktioniert 🙂

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Senf zum 4. Medientreffen Qualität statt „Millionenraub“

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